Friedensbrücken - Webseite der Frauenföderation für Frieden e.V.

Von Frau zu Frau



Dies ist unsere Rubrik in der wir uns gegenseitig befruchten können mit unseren Erfahrungen und Erkenntnissen. Früher waren das die Geheimnisse    der Frauen, die kein Mann mitgeteilt bekam. Die Weisheiten der Weiblichkeit bringen Licht!

…dass ich Licht bringe, wo die Finsternis herrscht….


  • Wir Frauen sind wie Rosen
  • Das dritte Kind
  • Gedanken zum Herbst
  • Es ist vernünftiger, ein Kerze anzuzünden
  • Warten auf ein Wunder
  • Der Tag wird kommen

Wir Frauen sind wie Rosen

In unseren Seminaren über Tochter-Mutter Beziehung haben wir auch die Arbeit von Rosjke Hasseldine erwähnt, Therapeutin für Mutter-Tochter Beziehungen. In einem ihrer Artikel erwähnt sie einiges aus ihrem persönlichen Leben, das auch uns sicherlich zum Nachdenken anregen kann. Schließlich sind wir alle Töchter, egal, was unser Lebensentwurf jetzt sein mag. Im Tochter Sein und unseren Erlebnissen als Tochter ist vieles begründet, was wir vielleicht an uns selbst nicht verstehen. 

Rosjke Hasseldine sagt: „Wenn eine Tochter nicht versteht, warum ihre Mutter so ist wie sie ist, fragen wir uns: Was fehlt emotionell in der Familie? Sind die Frauen ungehört? Werden ihre Bedürfnisse nicht erfüllt? Was sind die ererbten Muster in dieser Familie? Oft reagieren die Töchter gegen ihre Mütter, verurteilen die Mütter. Durch das Verstehen dieser ererbten Muster und ihres Generationen übergreifenden Effekts und damit Erkennen warum die Mutter empfindet, dass sie nicht sagen kann, was sie braucht, können Mütter und Töchter beginnen ihre Beziehung wiederherzustellen." „…Das was zwischen dir und deiner Mutter geschieht ist eine totale Reflektion dessen, wie Frauen in der Kultur und Gesellschaft behandelt werden," sagt Rosjke Hasseldine. „Generationsbezogen wissen meistens Frauen über 50, wenn sie sich nicht speziell damit beschäftigt haben, nicht, wie sie ausdrücken können was sie brauchen. Diese Generationen haben nicht gelernt, das zu tun, und das ist eines der Konfliktbereiche zwischen Töchtern und Müttern heute.“ „ Auf einer Fahrt nach New York City besuchte ich vor kurzem die JP Morgan Library, wo ich die Crusader Bibel angeschaut habe. Diese Bibel wurde um 1250 gedruckt und ist ein ganz besonderes Kunstwerk. Als ich durch den Raum des Museums ging und die wunderschön illustrierten Seiten bekannter und weniger bekannter Bibelgeschichten anschaute, hielt ich inne vor der Seite, die das letzte Abendmahl darstellt. In klaren Farben sah ich Jesus am oberen Ende des Tisches sitzen umgeben von seinen bärtigen Jüngern und an seiner linken Seite sah ich eine Frau. Ich war schockiert! Ich schaute noch mal genau hin, um zu sehen, ob ich mich nicht geirrt hatte, aber nein, ich hatte richtig gesehen. Alle Gesichter um den Tisch herum hatten Bärte außer dieser Frau, die an Jesus linker Seite saß.
Als ich mir das Gesicht dieser Frau ansah,- ich nehme an, es war Maria Magdalena - wurde mir klar, wie die Kirche ihre Geschichte verschwiegen hat und ihre persönliche Stärke diskreditiert hat. Und ich erkannte wie der Effekt dieses Verschweigens sich durch die ganze Geschichte zieht bis hin zu den Töchtern und Müttern von heute. Das Verschweigen der Geschichten der Frauen und ihrer Erfahrungen verhindert, dass die Mütter und Töchter erkannt und gehört werden, obwohl das ein so wichtiger Bestandteil einer emotionell verbundenen Mutter-Tochter Beziehung ist.
Die Frauen in meiner Familie erfuhren das gleiche Verschweigen wie Maria Magdalena. Die Geschichte hat ausradiert, was Maria Magdalena gedacht und gefühlt hat und meine Familie macht das Gleiche. Wir sprechen nicht über das was meine Mutter, meine Großmutter gefühlt, gedacht und erträumt haben, Diese Art der emotionellen Konversation hat keinen Platz in meiner Familie. Wir sprechen nicht darüber wie meine Großmutter sich als Frau gefühlt hat und wie ihr
Mann sie behandelt hat. Wir sprechen nicht darüber, was meine Urgroßmutter als Frau eines Missionars und über die Opfer, die die Kirche von ihr verlangte, empfunden hat. Wir fragen uns nicht gegenseitig, was wir fühlen, wie es uns geht oder was wir brauchen weil der Sexismus meiner Familie nicht erlaubt solche Fragen zu stellen. Als ich Maria Magdalenas Gesicht sah, wie sie mich aus den Buchseiten der Geschichte anschaute überlegt ich, wie anders ihr Leben wohl gewesen wäre wenn die Kirche sich nicht von ihrer Weiblichkeit und ihrer Beziehung zu Jesus bedroht gefühlt hätte. Ich überlegte, welchen Weg die Weltgeschichte wohl genommen hätte, wenn Maria Magdalena hätte sprechen können. Wie verschieden wäre wohl die Rolle der Frauen heute, wenn die Geschichte nicht mit unsichtbaren, zum Schweigen gebrachten Frauen übersät wäre, mit verneinten weiblichen Gefühlen und Bedürfnissen und verkannten weiblichen Talenten? Wie anders wäre das Leben meiner Mutter, Großmütter und Urgroßmütter gewesen, wären ihre Gefühle, Bedürfnisse und Geschichten der Inhalt der täglichen Gespräche gewesen?
Zweifelslos wäre die Welt anders, weil vergangene Entscheidungen beide Gesichtspunkte, männliche und weibliche, und männliche und weibliche Bedürfnisse eingeschlossen hätten.”
(Ausschnitte aus Rosjke Hasseldines Huffington Post Blog, übersetzt von der Redaktion)

„Wir“ Frauen, in der Natur der Mittelpunkt und Leben gebend, sollten alle Chancen nützen, um uns herum Frieden zu finden, zu fördern und zu spenden. Frauen sind wie alle Rosen auf Erden, so schön und so vielfältig, womit sie der Welt Schönheit und Kraft geben (A. K.)

Kommentar von Christine Sato
Was für ein schönes Frauenbild, das unsere Leserin für uns hier gezeichnet hat! Dabei kam mir der Gedanke, wie viele Frauen sich bei einer Umfrage mit einer Rose vergleichen würden. Fühlen wir uns schön genug, um der Welt Kraft und Schönheit zu geben?
Sicher, die wenigsten von uns können im Aussehen mit den Medienstars mithalten, aber sind wir deshalb weniger schön? Es heißt ja, dass wahre Schönheit von Innen kommt, deshalb kann unser freundliches Lächeln einen Sonnenstrahl in die von Stress geplagte Welt senden, den Tag von Menschen, die nicht viel zu lachen haben, erhellen. Oder wenigstens ein freundlicher Blick oder nur ein Gedanke des Wohlwollens macht schon einen Unterschied.


Doch vielleicht geht es uns selber nicht immer gut, etwas hat uns aufgewühlt, wir fühlen uns hilflos, überfordert, sind enttäuscht, ärgerlich, leidend…
Wie können wir dann anderen etwas geben? Woher können wir die Kraft bekommen, die wir für uns brauchen? Glücklich sind diejenigen, die in einer vertrauensvollen Partnerschaft leben, aber was tun, wenn das nicht der Fall ist?
Ich glaube daran, dass es eine unerschöpfliche Quelle gibt, die uns ohne Unterlass nährt, unabhängig davon, was wir tun oder sind. Diese Quelle befindet sich in uns und wenn wir uns Zeit und Ruhe nehmen, um in uns zu gehen, finden wir Antworten, die uns wieder aufrichten. Sich selbst fragen, was uns traurig oder wütend macht, nachforschen, warum…
Mir hat das viele Male geholfen, weil ich den „wunden Punkt“, einen Schmerz in mir, entdecken konnte. Sich dessen bewusst zu werden ist eine große Hilfe und so können Verletzungen besser verkraftet werden. Anderen Schuld zuweisen oder sich selbst beschuldigen schwächt uns nur oder drängt uns in die Opferposition und das hilft niemandem weiter, sondern macht alles nur schlimmer.

Eines der größten Geheimnisse des Menschseins ist, dass wir selbst über unser Glück oder Unglück entscheiden können. Die Grundvoraussetzung dafür ist, dass wir uns unabhängig machen von der Bewertung bzw. Bestätigung oder Anerkennung anderer, ja, sogar davon, ob andere uns lieben oder nicht.

Wir können uns selbst Liebe geben, es braucht etwas Übung und bewusstes Denken, indem wir uns beobachten, wie wir über uns selbst denken. Es steht in unserer eigenen Macht, uns nicht zu kritisieren, uns wohlwollend zu begegnen und uns so zu respektieren, wie wir sind. Der Schlüssel ist unser Denken. Und wenn wir auch unsere Umwelt nicht so einfach ändern können, unser Denken können wir ändern und in diesem Augenblick ändert sich unsere Umwelt.
Das kann unsere Seele befreien und wir werden dadurch zu einer Rose, die Schönheit und Kraft an ihre Umgebung verströmt.



Das dritte Kind

Christine Sato

Neulich hörte ich von einer jungen Mutter mit zwei kleinen Kindern den seufzenden Ausspruch „das dritte Kind!“, womit sie ihrem Ehegatten meinte. Da habe ich mich erinnert, dass es vielen von uns so geht oder ging, dass vom Partner die Erwartung da ist, von der Frau genauso betreut zu werden wie die Kinder. Und weiter, wenn es mir gesundheitlich nicht gut ging, dann ging es ihm bald danach noch schlechter und dann war ich gezwungen aufzustehen und alles wieder in die Hand zu nehmen.
Kommt Ihnen das bekannt vor?

Das kann bei wiederholt auftretenden Fällen sehr frustrierend sein und der Samen für eine ernsthafte Krise.
So, was tun, wie damit umgehen? Mit meiner Freundin zusammen haben wir uns darüber Gedanken gemacht und einige Resultate gefunden, die ich gerne teilen möchte.

Weil wir an das schöne Bild einer in allen Medien vermittelten gleichberechtigten partnerschaft-lichen Beziehung glauben, kann sehr leicht Ent-Täuschung aufkommen, weil wir uns damit eigentlich täuschen lassen. Beziehungsweise etwas erwarten, was nicht realistisch ist.
Wir setzen uns selber unter Druck, um von unserer Seite her noch mehr Liebe zum Ausdruck bringen zu können, damit der Partner stimuliert wird, dasselbe zu tun. Da spielt auch noch der Gedanke der meistens falsch verstandenen „bedingungslosen“ Liebe mit, die oft als Allheilmittel angepriesen wird. Zwar haben wir eigene Herzensbedürfnisse, aber wir treten immer wieder den anderen zuliebe zurück, teils um den Hausfrieden zu bewahren oder zu signalisieren, wie wir es gerne hätten. Diese Selbstverleugnung bzw. Selbstverneinung kann sogar bis zur und Selbstaufgabe führen, dann ist das Problem perfekt. Und die ganze Familie leidet darunter.

Sinnvoller wäre es, für sich Prioritäten zu setzen, um den eigenen Seelenfrieden zu bewahren: sich selbst gegenüber achtsam sein und die eigenen Bedürfnisse ernst nehmen und sich das gönnen, was wir brauchen. So wie eine Freundin vor kurzem sagte: „Selbstfürsorge ist die Grundlage für Mitgefühl“. Es beginnt alles bei sich selbst: Selbstachtung erzeugt Achtung des anderen, Selbstliebe ist die Quelle der Liebe den anderen gegenüber, Selbstvertrauen ist die Grundlage für Vertrauen in andere. Umgekehrt ebenso: ich überlasse es Ihnen, sich das auszumalen…
Der Schauspieler und Lebensberater Pierre Franckh rät uns daher: „Wie beginne ich, mich selbst zu lieben?
Behandle dich selbst so, wie du behandelt werden möchtest.
Denn wir sind Vorbild, wir zeigen durch unsere Art, wie wir mit uns selber umgehen, allen anderen, wie wir gerne behandelt werden möchten.

Wenn wir uns ständig beschimpfen oder abkanzeln oder uns selber fertig machen, dann laden wir regelrecht alle anderen ein, uns auch so zu behandeln.
Also, behandle dich selbst so, wie du behandelt werden möchtest, dann zeigst du allen anderen, wie sie es ebenfalls tun sollen.
Behandelst du dich mit Würde und kraftvoll, gibst du dir auch ganz oft Gelegenheiten, dich selbst zu belohnen, dann werden es auch alle anderen tun.“


Aber! nie Erwartungen in andere legen, das ist unweigerlich zum Scheitern verurteilt. „Aus einer Orange wird immer nur Orangensaft kommen“, auch wenn wir uns wünschen, dass es Mango Saft oder was anderes Süßes sein soll. Niemand ist imstande, eine andere Person zu ändern, das ist immer die ureigenste Aufgabe der betreffenden Person. Wenn wir alle Erwartungen oder Idealvorstellungen ablegen und uns auf unser eigenes Wohlbefinden konzentrieren, könnte sein, dass wir dadurch den Partner innerlich von jedem Druck befreien und dadurch zulassen, dass er handlungsfähig wird.
Bei mir hat es funktioniert, seit ich meinen „Lebensgefährten“ innerlich losgelassen und ihn so angenommen habe, wie er ist.





Gedanken zum Herbst

Ingrid Lindemann
Der Herbst beginnt, leise, mit ein paar Nebel-schwaden am Morgen über der flachen Landschaft im Norden, mit dem Gefühl, die Morgensonne nur durch eine milchige Scheibe zu sehen. „Oma, warum sind da ein paar Blätter am Brombeerbusch rot?“, so weckte mich meine Enkelin aus den spätsommerlichen Träumen in meinem Garten. Ja, das ist der Herbst, der malt die Blätter bunt an. Erst ein paar, dann immer mehr und dann liegen sie auf den Straßen und Wegen in all ihrer Farbenpracht!
Ungern nehme ich Abschied vom Sommer, von der Leichtigkeit der warmen Tage, von den T Shirts, den bunten Blusen, den kurzen Röcken und Hosen. Aber der Zauber des Herbstes hat mich schon gefangen genommen. Beim Bummeln durch das Einkaufszentrum nehme ich ein Paket wunderhübscher Servietten in rostrot geschmückt mit bunten Blättern und Hagebutten mit. Ich schaue mir die neusten Kürbisrezepte an und verweile bei der Wolle für Mützen und Schals.
Dieses Jahr möchte ich den Herbst willkommen heißen ohne dem Sommer nachzutrauern. Der Herbst bringt wieder Zeiten der Muße in mein Leben. Muße, das war den alten Römern und Griechen der wichtigste Teil ihres Lebens.
Muße wurde erst später im Mittelalter und während der industriellen Revolution ein Synonym für „Faulheit, Langeweile, Nichtstun“.
Muße war ursprünglich der Zustand des „Hier und Jetzt Lebens“, erfüllt sein von dem, was gerade geschah, schöpferisch tätig sein ohne Zeitdruck oder Zweckgebundenheit. Wussten Sie, dass es am Universitätsklinikum Freiburg einen Sonder-forschungsbereich „Muße“ gibt? Ich nicht und ich war sehr überrascht, wie wichtig dieser Aspekt in unserem Leben ist. Augenblicke der Muße schenken uns neue Kraft und verwandeln unser Leben. Selbst mein Garten hat sich für die Muße entschieden. Er lässt mich nichts mehr tun. Die Kürbisse wachsen von ganz alleine, die Äpfel und Quitten strahlen in der abendlichen Sonne und reifen ohne mein Tun. Der Haselnussbaum wirft mir seine Nüsse vor die Füße. Die Brunnenkresse mit gelben, orangen und roten Blüten rankt über die Gartenwege und die blauen Sterne des Borretschs leuchten neben den letzten gelben Blüten der Gurken. Ich atme den Duft der Kräuter ein.
Muße, dafür brauche ich keine „Freizeit“, keinen Urlaub in dem ich dann doch tausend und ein Dinge zu erledigen habe. Muße ist dieser Moment im Garten, wenn ich Brombeeren pflücke mit meiner Enkelin, den Duft der frischen Wäsche genieße, die ich im Herbstwind aufhänge und all die kleinen Momente, in denen ich verweile und mich glücklich fühle. Muße beinhaltet Achtsam-keit, das bewusste Wahrnehmen unserer Umgebung, das bewusste Spüren, Hören, Riechen und Sehen, Ein- und Ausatmen.
Der Herbst zeigt mir die Schönheit der Reife, des Früchte Tragens und des Ruhens und Kräfte Sammelns für den nächsten Zyklus. Vielleicht weil ich mich selbst auch im Herbst meines Lebens befinde, erlebe ich diese Jahreszeit aus einer anderen Perspektive.
Ich öffne mich den Schönheiten und Möglichkeiten auch der rauen, nebligen, regnerischen und kalten Tage des Herbsts.

Diesen Herbst 2016 erkläre ich für mich zum Herbst der Muße!



„Es ist vernünftiger,
eine Kerze anzuzünden, als über 
Dunkelheit zu klagen“ (Kung Fu Tse). 

Gerade in der dunklen, kalten Jahreszeit leiden viele Menschen noch mehr unter Depressionen, die Selbstmordzahlen steigen. Unendlich vieles gäbe es zu beklagen, wir hätten unser ganzes Leben lang damit zu tun.
Wo soll dann das Licht herkommen in dieser Dunkelheit?


Ich würde sagen, die Sonne ist immer da, denn jeder weiß, sie geht nicht wirklich unter, sondern wir drehen uns nur weg. Genauso ist auch die spirituelle Sonne immer da, darauf kann ich vertrauen. Und ich muss nicht einmal darum ringen oder suchen, um diese Sonne zu finden.

Hat nicht Jesus seine Nachfolger als das Licht der Welt bezeichnet? Weil Wahrheit zeitlos ist, können wir davon ausgehen, dass diese Worte heute noch genauso gelten wie vor 2000 Jahren. Wird nicht auch davon gesprochen, dass jedem Menschen ein göttlicher Funken innewohnt?

Die wunderbarste Entdeckung in meinem Leben ist, dass wir Menschen alles in uns haben, wir brauchen nur still zu werden, den Dialog mit unserem Herzen suchen.
Das Leben ist zu kostbar, es nur mit Arbeit, Pflichten oder auch Vergnügen zu verschwenden. Ein paar Minuten am Tag, entweder nach dem Aufwachen am Morgen oder vor dem Schlafengehen sind schon ein großer Schritt. Nicht jeder hat Erfahrung im Meditieren oder anderen stillen Übungen, jedoch eine sehr wertvolle Praxis ist es, wenn es irgendwie geht, Abends über den Tag zu reflektieren. Genauso ist das übliche Gebet am Morgen eher ein nach Innen - Schauen, als dass ich eine ganze Liste von Aufträgen im Himmel abgebe. Dabei kommen mir alle Dinge in den Sinn, die ich verwirklichen kann, um einen positiven Beitrag in meinem Umfeld zu leisten. Und wenn ich einiges davon dann tatsächlich schaffe, bin ich mit mir und der Welt zufrieden.


Damit will ich sagen, die Quelle meiner Freude liegt in mir, unabhängig, was um mich herum geschieht. Wenn ich mit mir im Einklang bin, offen für alles, was auf mich zukommt, innerlich frei von Beschuldigungen aller Art, ist das Resultat eine innere Stabilität, die sich auf die Umgebung auswirkt. Dann haben wir in die Dunkelheit des Sorgens, der Angst, des Ärgers ein wenig Licht gebracht. Ich glaube ganz fest daran, dass das Licht und die Wärme der Liebe und der Freude die dunkelste Seele durchdringen und wärmen kann.
Christine Sato

Warten auf ein Wunder

Ich habe gehört,
dass viele von euch auf ein Wunder warten,
ein Wunder, dass ich euer Gott, die Welt retten soll.
Wie soll ich retten ohne eure Hände,
wie soll ich Recht sprechen ohne eure Stimme?
Wie soll ich lieben ohne euer Herz?
Ab dem siebten Tag habe ich alles aus meinen Händen gegeben,
all mein Schaffen, all meine Wundermacht.
Nicht ihr, sondern ich warte nun auf ein Wunder!


Diese Zeilen hat uns eine Freundin zugesandt und ich denke, es lohnt, sich damit zu beschäftigen. Gleichzeitig hatte ich in letzter Zeit angesichts der vielen Hiobsbotschaften in den Medien den Drang, mein inneres Gleichgewicht wiederzufinden.
Geht es Ihnen nicht auch manchmal so, dass Sie zum Himmel schreien, wenn Katastrophen über die Menschen hereinbrechen, Sie hilflos zusehen müssen, wie der Raubbau an der Natur ungemindert vorwärts getrieben wird, wenn Sie hören, dass jeden Tag 120 Arten ausgerottet werden, Menschen im Namen des Profits missbraucht oder mit Absicht ausgehungert und zerstört werden?

Ich möchte mich nicht von dieser Flut überwältigen lassen, die Last dieser Welt tragen, bis ich darunter zusammenbreche. Trotz allem möchte ich meine innere Freiheit bewahren, meine Freude an der Welt, wo sie noch am schönsten ist. Ich will nicht in Panik geraten oder in Depression verfallen.
Ich will an das Gute im Menschen glauben und ich würde dem obigen Spruch noch hinzufügen, dass Gott, als er seine Wundermacht abgegeben hat, sie in unsere Hände gelegt hat.


In seinem Buch „Spirituelle Antworten auf alle Probleme“ sagt der Psychologe und Autor Wayne Dyer, dass, wenn wir dem Universum gegenüber immer nur Bittsteller sind, es auch auf die gleiche Weise antwortet. Auf unser „Gib“ reagiert es auch mit „Gib“. Der beste Ausweg wäre, das Universum zu fragen „Was kann ich tun?“, dann kommt als Erwiderung auch diese Frage zurück.

Tief in unserem Inneren wissen wir, was wir tun können. Deshalb ist es notwendig, dass wir in uns gehen, auf unsere Seele und Sehnsüchte hören und nach Wegen (und vielleicht auch Freunden) suchen, wie wir das Anliegen des Universums umsetzen können. Interessanterweise ist unser Weg dann schon vorbereitet und wenn das Vertrauen stark genug ist, kann die Vision Wirklichkeit werden.

Meine Erfahrung ist, ganz klar zu definieren, was wir wollen ist die Grundlage dafür, etwas in Bewegung zu setzen. Solange wir uns unsere Vision nicht konkret vorstellen können, ist die Verwirklichung blockiert – also hilft nur, sich Zeit zu nehmen und die Seele erforschen. Dann können wir unsere Wunder erleben!
Christine Sato


„Der Tag wird kommen, wenn Männer die Frauen als Ebenbürtige erkennen werden, nicht nur auf der Ofenbank“, sondern auch an den Sitzungstischen der Nationen.

Dann, und nur dann wird die Kameradschaft vollkommen sein, die ideale Einheit zwischen den Geschlechtern, die die höchste Entwicklungsstufe der menschlichen Rasse zur Folge haben wird“.

Diese Zukunftsvision von Susan B. Anthony möchte uns bewusst machen, wie weit der Weg dahin noch sein kann und wie groß die Aufgabe von uns Frauen ist, uns selbst und unsere Umwelt vom alten Denken der letzten Jahrtausende zu lösen.

Zwar sind wir mit den herrschenden Umständen, die weltweit Frauen, Kinder und die Natur unterdrücken und ausbeuten, unzufrieden, doch wir fühlen uns dem gegenüber hilflos und ohnmächtig.
Meine Erkenntnis dazu ist, dass sich erst dann etwas ändern kann, wenn mehr und mehr Menschen wissen, was die historischen Hintergründe und Ursachen für dieses extreme Ungleichgewicht sind. Dann würden wir nicht mehr mitspielen und unbewusst das Elend noch vergrößern.
Solange wir alles als gegeben hinnehmen, weil es schon immer so war, wird es so weitergehen. Viel zu wenig wissen wir, wer die Geschichtsschreibung, die wir aus unserer Kindheit kennen, festgelegt hat und mit welcher Motivation. Wer sagt, dass es genau so war und nicht anders? Wenn uns etwas weh tut, dann erforschen wir auch die Ursachen, um uns vom Leiden zu befreien. So ist zuerst die Transformation in unserem eigenen Bewusstsein nötig und das gibt uns dann Kraft und Inspiration, wirksam an einer neuen Partnerschaft von Männern und Frauen zu arbeiten.
Heutzutage gibt es sehr wertvolles Lese- und Forschungsmaterial, das uns über den Bruch zwischen den Geschlechtern aufklärt und daraus können wir lernen, was wir als Frauen dazu beitragen können, unseren eigenen Wert zu finden und unseren ursprünglichen Platz im Kosmos einzunehmen. 



Auf Anfrage gebe ich gerne Tipps für entsprechende Lektüre weiter, Christine Sato



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